Mobilität fördern – ein zentraler Aspekt in der Pflege älterer Menschen

Mobilität lässt uns aktiv am Leben teilhaben. Sie braucht gerade bei pflegebedürftigen älteren Personen Förderung. Mit dem Alter gehen Fähigkeiten und die Lust an Bewegung mitunter verloren oder werden vernachlässigt. Senioren können normale Tagesabläufe wie Aufstehen oder Anziehen häufig nicht mehr stemmen oder trauen es sich nicht mehr zu. Die Koordination von Bewegungsabläufen ist häufig altersbedingt beeinträchtigt, Geh- und Stehfähigkeiten eingeschränkt.

Ohne Mobilität gibt es keinen Alltag, keine soziale Teilhabe und autonome Lebensführung: Deswegen fördern und erhalten wir in der Pflege neben den funktionellen auch die kognitiven Fähigkeiten von Menschen. Um morgens aufzustehen, braucht es schließlich auch Beweggründe.

Richtlinien für eine bedarfsgerechte Unterstützung formuliert der Expertenstandard „Erhaltung und Förderung der Mobilität“. (2020)

Mobilität fördern: Dem Leben Bewegung geben!

Liegen, Sitzen, Stehen, Gehen: Für gesunde Menschen sind das unbewusste Abläufe, für Pflegebedürftige häufig herausfordernde alltagsintegrierende Handlung mit entsprechenden Schwierigkeiten: Mobilität muss gefördert werden – ein zentraler Aspekt in der Pflege, um Pflegebedürftigen ein selbstständigeres Leben und eine verbesserte Lebensqualität zu ermöglichen.

Mobilität lässt sich durch gezielte aktivierende Übungen fördern, die in den Alltag integriert werden und die Eigenbewegung von Pflegebedürftigen unterstützen. Diese Übungen finden häufig im oder am Bett statt und sind darauf ausgerichtet, die individuelle Beweglichkeit zu verbessern. Selbst für stark immobile Senioren kann das Wechseln der Position im Bett oder das Aufstehen mit Unterstützung eines Rollators ein forderndes Training darstellen. Indem die Übungen auf den individuellen Mobilitätsgrad der pflegebedürftigen Person abgestimmt werden, können spezifische Körperbewegungen effektiv eingeübt und im Ablauf gefestigt werden, was auch den allgemeinen Gesundheitszustand positiv beeinflusst.

Bewegung unterstützen: Gelenke beweglich halten, Sicherheit geben

Die Prävention von Kontrakturen, also der Versteifung von Gelenken, ist ein wichtiger Aspekt in der Pflege. Durch mangelnde Bewegung können Muskeln und Gelenkkapseln schrumpfen, was die Beweglichkeit einschränkt. Pflegekräfte können Pflegebedürftige dabei motivieren, alltägliche Bewegungen wie das Zähneputzen oder Haarkämmen regelmäßig auszuführen, um die Flexibilität der Handgelenke zu erhalten.

Zur Sturzprävention und Anpassung des Umfelds gehört das Training von sicherem Gehen mit oder ohne Gehhilfe. Übungen zur Gleichgewichtsförderung und Muskelstärkung sind dabei zentral. Pflegekräfte sollten auch den Umgang mit Haltegriffen und Rollatoren üben. Zusätzlich ist es wichtig, das Wohnumfeld zu überprüfen, um potenzielle Gefahren zu beseitigen (Stolperfallen, Teppichkanten, lose Kabel) und für eine sichere Wohnumgebung zu sorgen.

Freude an der Bewegung stimulieren: mobilitätsfördernde Freizeitgestaltung

Gemäß dem Expertenstandard „Erhaltung und Förderung der Mobilität“ liegt es in der Verantwortung der Pflegekräfte, pflegebedürftigen Personen stimulierende Angebote zu machen, die zur Eigenbewegung anregen. Die Förderung der Mobilität in der Pflege umfasst nicht nur körperliche Aktivierung, sondern auch eine wichtige soziale Dimension. Immobilität kann zu sozialer Isolation führen, wenn Menschen körperlich nicht mehr in der Lage sind, am Gemeinschaftsleben teilzunehmen. Freude an der Bewegung vermitteln hier unter anderem körperliche Aktivitäten in einem Gruppenkontext. Aktivitäten in der Gruppe bieten eine Kombination aus sozialer Interaktion, zielgerichteten Übungen und positiven Emotionen.

Kommunikation und Motivation spielen außerdem eine entscheidende Rolle. Aktive körperliche Betätigung fördert die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit, was sich positiv auf die Lebensqualität und mentale Stärke auswirkt. Pflegekräfte sollten daher offen mit den Pflegebedürftigen über den Nutzen mobilitätsfördernder Maßnahmen sprechen und sie zur Teilnahme ermutigen.

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