Diversity in der Pflege: Kulturelle Sensibilität und Vielfalt am Arbeitsplatz
Begegnungen zwischen Menschen verschiedener kultureller Hintergründe rücken in allen Bereichen und Berufen des Gesundheitswesens immer mehr in den Vordergrund, was sich auch im Pflegesektor widerspiegelt. Die kulturelle Vielfalt und Migration sind in unserer Gesellschaft von hoher Relevanz. In den vergangenen zwanzig Jahren haben sich daher Konzepte und Handlungsempfehlungen für die Arbeit in interkulturellen Teams und die Betreuung und Versorgung von Patienten aus unterschiedlichen Herkunftsländern (“kultursensible Pflege”) entwickelt.
Ziel ist es, auf die spezifischen Bedürfnisse verschiedener Kulturen einzugehen und kulturelle Sensibilität am Arbeitsplatz zu stärken. Diese Vielfalt in der Pflege ist essenziell, um sicherzustellen, dass alle Menschen unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund eine optimale Pflege erfahren und der Praxisalltag in Pflegeteams von Wertschätzung und dem Verständnis für kulturelle Prägungen und Werte getragen wird.
Diversity in der Pflege: Kulturelle Sensibilität und Vielfalt im Pflege-Team
Angesichts des Mangels an fast einer halben Million Pflegefachkräften und durch den Berufsausstieg vieler Pflegekräfte aufgrund von Überlastung und schlechten Arbeitsbedingungen wird zunehmend auf qualifizierte Fachkräfte aus Regionen wie Asien, Osteuropa (Polen) und Lateinamerika gesetzt, um Versorgungslücken zu schließen. Diversität hat in der Arbeit der Pflege ihren festen Platz, kulturelle Sensibilität für die Vielfalt im Alltag der Pflege ist von besonderer Bedeutung.
Multikulturelle Teams in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und ambulanten Pflegediensten bieten Chancen. Diversität ist eine Quelle für neue Perspektiven: Pflegeunternehmen können von einem breiten Spektrum an kulturellen und sozialen Hintergründen, persönlichen und beruflichen Erfahrungen sowie unterschiedlichen Herangehensweisen profitieren. Die vielfältigen Fähigkeiten und Kenntnisse, die Pflegekräfte aus ihren Heimatländern mitbringen, bereichern nicht nur die Arbeitsumgebung, sondern ermöglichen auch eine bessere Erfüllung der unterschiedlichen Bedürfnisse von Pflegebedürftigen und Kranken.
Kulturelle Achtsamkeit und Vielfalt in der Pflege von Patienten
Ein diversitätssensibler Ansatz in der Pflege ist nicht nur eine Antwort auf den Fachkräftemangel, sondern auch ein Weg, die Qualität der Pflege mit Bezug auf die Patientenbeziehung zu erhöhen. Kulturelle Achtsamkeit und Vielfalt lässt sich über die personelle Situation in Pflege-Teams auch für die Pflege von Personen mit Migrationshintergrund beschreiben.
Unter Schlagworten „transkulturelle Pflege“ oder „interkulturelle Orientierung“ hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten eine Reihe von Konzepten und Praxisempfehlungen für den Bereich der Kranken- und insbesondere Altenpflege herausgebildet, die unter dem Oberbegriff „kultursensible Pflege“ zusammengefasst wird. Kultursensible Pflege wird als patientenorientierte Pflege angesehen, die eine pflegebedürftige Person vor dem Hintergrund ihres persönlichen (u. a. kulturellen) Hintergrundes wahrnimmt und diese Kenntnisse in die Pflegepraxis einfließen lässt. Die Förderung von kultureller Sensibilität in der Pflege bedeutet, ein tiefes Verständnis für die verschiedenen kulturellen Prägungen und Werte zu entwickeln.
Kulturelles Verständnis in der patientenzentrierten Betreuung
Das kulturelle Verständnis spielt in der patientenzentrierten Betreuung eine entscheidende Rolle. Pflegekräfte mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und individuellen Lebensgeschichten bringen wertvolles Erfahrungswissen in die Pflege ein: Diversität in der Pflege ermöglicht es, auch die Besonderheiten von Patienten mit Migrationshintergrund zu erkennen und zu würdigen. Es geht darum, die individuelle Biografie und die Lebensstile der pflegebedürftigen Menschen vor ihrem kulturellen Hintergrund zu verstehen und zu respektieren, einschließlich ihrer Wünsche und kulturgeprägten Bedürfnisse. Pflege geht hier weit über physische und medizinische Aspekte hinaus und integriert soziale und kulturelle Bedürfnisse in den Alltag. Ein tiefgreifendes Verständnis für die kulturellen Unterschiede und individuellen Hintergründe von Patienten ist unerlässlich, um eine umfassende und respektvolle Betreuung zu gewährleisten.